Burgenland Weinreise 2016, 12. Juni: Beim Kaintz

Frauenkirchen

Der nächste Stopp war also in Frauenkirchen geplant. Zum Essen blieben wir aber noch in Illmitz. Es war Vatertag und es gab Hühnerkeulen. Es war viel los und es schmeckte super. Pünktlich um 13:00 holte uns Taxler Mike  ab und brachte uns nach Frauenkirchen.

Zugegeben: Den Kaintz kannten wir nicht. Denn wo will man in Frauenkirchen hin? Zum Umathum natürlich. Doch der hat am Sonntag geschlossen. Und ehrlich gesagt: Der Kaintz war einen Besuch wert.

Gasthaus Weisz-Artner

Das Wetter war gar nicht schlecht, der Garten war nett, so packten wir die angebrochene Flasche Blaufränkisch vom Scheiblhofer aus und konsumierten diese, natürlich nach eingeholter Erlaubnis vom Wirt, gegen ein geringes Stoppelgeld im Garten. Der Nebenberufs-Wirt Roman versorgte uns mit Gläsern und Wasser und entpuppte sich selbst als Wein-Kenner. Er kannte viele gute Winzer persönlich und wir kamen in ein interessantes Gespräch, das wir allerdings unterbrechen mussten, denn um 15:00 war erst einmal das Weinfachgespräch am Weingut Heideboden bei der Familie Kaintz angesetzt.

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Beim Kaintz gibt´s auch gute Erdbeeren!

http://www.bioweingut-heideboden.at/index.php

Peinlich oder witzig, aber erst sind wir vorbeigelaufen, der Betrieb ist doch etwas kleiner als die davor besuchten. Waren wir jetzt die großen Weinmarken gewöhnt, die Scheiblhofers und Zanthos übersieht man nicht so leicht, die Kaintz´s sind doch um einiges  kleiner. Und auf den ersten Blick war es gar nicht so gut erkennbar, dass es sich um ein Weingut handelt denn am Eingang wird erst mal klar gestellt: Hier werden Erdbeerprodukte verkauft.

Leider hatte nicht nur der Umathum keine Zeit, auch der Kaintz Junior war mit der Erdbeerernte beschäftigt. So wurden wir von Herrn Kaintz Senior empfangen. Und das war, wie sich herausstellte, gar nicht schlecht.

Herr Kaintz brachte uns in den Verkostungsraum, einen schön eingerichteten, kühlen Verkaufsraum, in dem die Schätze des Weingutes präsentiert wurden. Routiniert führte uns Herr Kaintz durch die Palette des Bioweingutes Heideboden und zeichnete sich als sehr wertvollen Informationsgeber aus, er erzählte aus seiner langjährigen Erfahrung, prüfte immer wieder unser Wissen ab und ergänzte das, was uns fehlte. Wir hatten ein langes und nettes Gespräch und wir freuen uns, ihn kennengelernt zu haben.

Unser Highlight: Hatten wir schon so oft vom Refraktometer gehört oder etwas darüber gelesen – wir hielten noch nie eins in Händen, und schon gar nicht haben wir durchgesehen. Herr Kaintz ermöglichte uns das und wir konnten unseren ersten Blick durch dieses erstaunliche Ding werfen und die Süße von Erdbeersaft bestimmen. (Obwohl wie das funktioniert muss ich nochmals nachlesen, mir ist das noch nicht ganz geheuer). Und wenn ich so zurückdenke, war das eigentlich mein Highlight der Reise.

Verkostungsliste:

Same Procedure as everywhere:

Erst weiß

  • Welschriesling 2015 (gut, aber leider etwas zu warm)
  • Chardonnay 2015
  • Messwein 2015 (die Überraschung schlechthin: Ein süss ausgebauter Cuvee aus Muskat Ottonell, Riesling (Rhein! nicht Welsch) und Traminer. Da können sich die Franziskaner im Kloster „Maria auf der Heide“ im Wallfahrtsort Frauenkirchen aber glücklich schätzen, dass das ihr Messwein ist!)
  • Spätlese Neuburger

Schaumweine ausgelsassen, dann rot

  • Dynamis
  • Roesler 2015 (Sehr interessant – eine Züchtung aus Zweigelt und Blaufränkisch, die seit 2000 auch in Österreich als Sorte zugelassen ist. Seit 2004 hat der Roesler den EU Sortenschutz und wird auf etwa 160 ha in Österreich angebaut. Sehr dunkel, waldbeerig, viele Tannine)
  • Sankt Laurent 2014
  • Zweigelt 2015

Und zum Abschluss was Süßes:

  • Roesler 2008 TBA (sehr lecker, wir haben gleich eine Flasche mitgenommen)

Die Verkostung nach der Verkostung:

An diesem Tag gab es dann ausnahmsweise nach der Verkostung noch eine Verkostung. (oder hatten wir das schon?)

Auf das geplante Abendessen im Landgasthaus Sittinger verzichteten wir, um das Weingespräch mit Roman im Gasthaus Weisz-Artner fortführen zu können. Beim Roman gab´s zwar nur „Kleinigkeiten“ zum Essen, aber erstens schadete uns das gar nicht und zweitens gibt es gegen einen guten Schinken-Käse Toast mit Pfefferoni  ja auch nichts einzuwenden.(Wie sagt meine Mutter immer: Lieber gut gestanden, als schlecht gesessen)

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Wieder einmal setzte Regen ein, und wir mussten unsere beiden Flaschen Wein ins Trockene retten:

  • Sankt Laurent Johanneshöhe von Ziniel
  • Special Blend von Markus Iro.

Umzingelt von einer illustren Runde während im Fernsehen natürlich die Europameisterschaft lief bekamen wir viele viele Tipps, welche Winzer wir im nächsten Jahr ansteuern könnten. (Siehe die Seite: Coming Next)

Es wurde der unterhaltsamste Abend der Reise!

 

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