Illmitz
„Ihr habt echt beim Kracher eine Verkostung? Der heiratet doch!“ hörten wir schon Tage davor. Ja, er hat geheiratet und ja, wir haben trotzdem verkostet. Schön wars.
Mit dem Taxi TMT-Krüger ließen wir uns von Andau nach Illmitz bringen. (Zur Erinnerung, wir haben kein Auto und haben alles mit Bus, Zug, Taxi und zu Fuß durchgezogen)
Das Hotel Rosenhof heißt nicht umsonst so.
Also ein so ein schöner Garten! Die nette Hausherrin checkte uns ein und verwöhnte uns mit einem Glas Traubensaft aus Eigenbau. Kurz im Zimmer ausgebreitet und schon setzten wir uns wieder runter in diesen prachtvollen Garten. Wir hatten ja einiges zum Lesen mit, beispielsweise die Unterlagen der Weinakademie Aufbaulehrgang I und II, die wir gerne durchackern wollten. Doch der Rosenhof hatte nicht nur einen schönen Garten, auch das Essen war richtig gut. Es gab: Halaszle (ungarischer Fischtopf), Fleischpalatschinken für Günter und gebackenen Karpfen für Alex.
Nach dem Essen soll man ruhen, und das machten wir auch – stand doch um 15:00 schon das nächste Highlight – die Verkostung beim Kracher – auf der Agenda. Der Kracher war gar nicht so weit weg vom Rosenhof. In Illmitz war alles einfach ein bisserl näher beisammen als in Andau, und mein Fuß freute sich. Ich hab mir ja vor 2 Jahren mein Bein ganz fürchterlich gebrochen und das macht sich auf weite Strecken dann doch bemerkbar.
Beim Kracher gibts auch Schwarz Weine!
Ein schöner Eingang, geradeaus und dann links und schon ist man da. Es zogen schon wieder Gewitterwolken auf und wir setzen uns unters Dach. Eine nette Praktikantin führte uns durch die Welt der Kracher und Schwarz Weine, sie wollte dann später auch noch zur Hochzeit. Der Schwarz Rot ist ja unser definierter Lieblingszweigelt, wir wussten aber nicht, dass der Schwarz auch Süßweine macht. Genauso wenig, wie wir wussten, dass der Kracher auch ein super Rot- und Weißweinsortiment hat. Wenn die Gerüchte stimmen, war ja der Herr Schwarz sogar der Trauzeuge vom Herrn Kracher. Cooles Duo.
2 Winzer bedeutet doppelte Menge an zu verkostenden Weinen. Die Verkostungsliste ist der Wahnsinn! Wir haben sehr viel gelernt. Hier die Hitlist:
- Schwarz Schwarz ist ein Strohwein und hat demnach (wie Eiswein und Beerenauslese auch) 25° KMW.
- Die Kracherweine sind nummeriert. Je kleiner die Nummer, umso weniger Restzucker.
- Nouvelle Vague kommt aus dem Holzfass.
- Zwischen den Seen kommt aus dem Stahltank.
- Die No. 7 hat 229g Restzucker. Das ist nicht mehr so ganz unseres.
- Zur Wiederholung: Die Trockenbeerenauslese hat 30° KMW.
- Der Ruster Ausbruch muss laut Definition nur 27° KMW haben, liegt aber meist über der TBA.
- Der Vollständigkeit halber führe ich die Spätlese (19° KMW) und Auslese (21° KMW) auch noch an.
Wie mittlerweile gewohnt, setzte zur Weinverkostung der Regen ein. Und wieder wurde und freigestellt, was wir kosten wollten. Folgendes haben wir gewählt:
Verkostungsliste:
- Kracher: Pinot Gris2015
- Kracher: Muskat Ottonel 2015
- Schwarz: Lita Weiss 2014 (Der Name bedeutet, dass das 1 Liter ist! Das Etikett ist super, der Wein ungewöhnlich)
Weiter bei Rot:
- Kracher: Zweigelt 2013 (super)
- Schwarz: Lita Rot 2014 (sehr kirschig. Wieder der Name – wem fällt sowas ein, genial)
- Schwarz: The Butcher Pinot Noir 2013
- Schwarz. Panta Rhei Pinot Noir (unser Favorit)
Und dieses Mal natürlich auch Süß:
- Schwarz: Schwarz 2012
- Schwarz: Gold 2012
- Kracher: Rosenmuskateller TBA Nouvelle Vague 2013 (No. 1)
- Kracher: Zweigelt TBA Nouvelle Vague 2013 (No. 2)
- Kracher: Welschriesling TBA Zwischen den Seen 2013 (No. 7)
- Kracher: Scheurebe TBA Zwischen den Seen 2013 (No. 8)
Im Shop haben wir noch ein paar Souveniers, die Kracher Verschlüssse sind super, und Schokolade gekauft. An diesem Tag konnte es uns gar nicht süß genug sein.
Ausklang:
Wir musssten zurück ins Hotel, um uns fürs Abendessen umzuziehen. Wir reflektierten das Erlebte – wieder eine tolle Verkostung mit wieder tollen Weinen. Diese Bandbreite hatten wir echt nicht erwartet.
Dafür erwartete uns im Presshaus noch ein nettes Abendessen: Spargelsuppe, Hühnerleber und Schweinswangerln. Auf den Wein verzichteten wir. Irgendwann ist es ja auch mal genug. Selbst uns. Bei Dauerregen und Fussball ging dieser wunderbar kulinarische Tag zu Ende.