Der Samstag sollte um 8:30 starten. Für uns war das ein wenig zu früh und wir verpassten leider den Wein von Roland.
Toni startete in die Zusammenfassung und den Review. Gespickt mit unseren Fotos und ein paar Bildern seines Weingartens führte er noch einmal durch unser Weinjahr. Er wiederholte den Rebschnitt, die Themen Fruchtrute/Strecker, die Veredelung und Unterlagsreben und – wie könnte es anders sein – erzählte er wieder wahnsinnig viel über Bio Weinbau. Auch bei den Maschinen, den Rasenmähern, Traktoren hört das natürlich nicht auf und er achtet sogar hier beim Treibstoff penibel darauf, was er tankt.
Ein paar Zeilen für die Großtrappe
Er ist auch Teil einer Gruppierung, die sich dem Schutz der Großtrappe widmet und sie engagieren sich um diesem großen und schwersten (16kg) flugfähigen Laufvogel eine Chance für die Zukunft zu geben. Durch ihren Einsatz konnte der Bestand in den letzten 2 Jahrzehnten von unter 10 auf beinahe 100 erhöht werden.
In der Pause stellte Werner einen, wegen der hohen Säure, atypischen Schweizer Wein vor: Den Donatsch Completer 2016 mit 14.5% Alkohol (wird vom Falstaff super bewertet mit 94 Punkten von 100). Scheinbar trinkt der durchschnittliche Schweizer Weinkonsument eher säurearm und damit liebe den Gutedel, den beliebtesten Wein der Schweizer (Schassler Trauben). Und weil er kein durchschnittlicher Schweizer ist, ist Werner hier bei uns und verkostet die Veltliner. Und dann hatte er sogar noch einen zweiten – einen vergleichsweise dunklen und unfiltrierten Pinot Noir.
Dann gings weiter mit Tonis Rückblick und der Frage: Wie hat sich der Weinbau durch den Trend zu Bio verändert?
Dann wurde es langsam Mittag und die Spannung stieg.
Die Zertifikatsverleihung stand bevor. Doch erst wurden die Weine verladen. Jeder bekam ja sechs Flaschen und sechs Setzlinge – als Teil der Kursgebühr. Dann hatten wir zugesagt, zusätzlich jeder noch 12 Flaschen unseres Weines zu kaufen (kein Thema – was für ein besseres Mitbringsel gibt es). Also bekam jeder 3 Kisten pro Kopf. Das stellte uns vor ein echtes Problem – sechs Kisten Wein, die Setzlinge und das normale Gepäck – das wollte am Abend noch zum Zug geschleppt werden, wir waren wie immer mit Öffis da. Michaela erkannte unser Problem und bot die dringend benötigte Hilfe an: Sie konnten uns mit dem Auto bis nach Wien und sogar nach Hause bringen – wie super. Also luden wir alles gleich in ihren Audi ein. Danke an dieser Stelle nochmals an Christian und Michaela – ihr seid unsere Rettung gewesen!
Die Zertifikatsverleihung war richtig feierlich. Es wurde gesprochen, fotografiert, applaudiert und gratuliert, Hände wurden geschüttelt und der Schuldirektor persönlich übergab die Setzlinge. Toni und Peter übergaben die Zertifikate:
Nach der Verleihung wurden wir ins Haubenrestaurant „Kaiser von Österreich“ eingeladen. Wir kannten diesen Brauch der Weinakademie schon.
Das Menü:
- Gebäck mit Butter, Leberaufstrich und Schmalz.
- Gekochtes Rindermaisel mit Gemüse, Vogerlsalat und Kernöldressing | Grüner Veltliner
- Lachsforelle mit Rahmgebmüse und Bleenie | Roter Veltliner
- Schweinefilet vom Strohschwein mit Spargelrisotto | Riesling
- Topfennockerl mit Erdbeer-Rhabarbar Konfit und Vanilleeis | Muskat Ottonell Auslese
Danach gabs unseren Wein unfiltriert zum Verkosten und dann spendierten Roland und Werner noch 2 Flaschen rot:
Der Abschied ließ sich nicht länger hinauszögern. Leider. Wir haben sehr schöne Freundschaften geschlossen. Hoffentlich sehen wir viele von euch wieder – vielleicht beim Önologiekurs im Herbst in Eisenstadt?
Danke liebe Wein- und Obstbauschule und liebe Weinakademie, lieber Peter und Toni und liebes Team der Weinbauschule für diesen tollen Event, dafür dass sich der Kreis an Informationen langsam zu schließen beginnt und für die vielen Einblicke, vor allem in den biologischen Weinbau. Wir haben viel gelernt und unsere Liebe zum Wein und zum Weinland noch weiter vertiefen können.