Fast 5 Monate sind es schon wieder her, als wir im Rust bei den Weintagen waren. Die Zeit vergeht, fast waren wir zeitlos, und fast hätten wir vergessen, darüber zu bloggen.
Mit unseren lieben Freunden aus Wien C+J traten wir den Ausflug an. Die Fahrt war gut und pünktlich zum Mittagessen trafen wir in Rust ein. Wir hatten beim Buschenschank Schandl reserviert, den wir schon von unserer Weinreise im Juni kannten und wurden nicht enttäuscht. Gansl und Co standen auf der Speisekarte und wir schenkten uns nichts. Wer viel arbeitet darf auch viel essen sagten wir uns und Kalorienzähler hätten wie unsereiner bei einem Horrorfilm entsetzt den Blick abgewendet.
Zum Leidwesen von J verpassten wir die Weinsegnung um 13:00 und weil es dann eh schon wurscht war, tranken wir das erste Achterl. Und weil der Elfenhof grad ums Eck war, schlugen wir auch gleich bei der ersten Flasche Elfenhof gold zu. Dieser Sekt macht schon was her – der Goldstaub schwebt magisch in der Flasche und der Geschmack erinnert an guten französischen Champagner – besser kann man nicht in so ein Wochenende starten.
Ausgerüstet mit warmen Jacken und Mützen erstanden wir dann gleich nach dem Checkin beim Conrad den begehrten Korken der uns den Eintritt zu den Weindegustationen in den Weinkellern der teilnehmenden Weingüter ermöglichen sollte. Wir probierten den Welsch, den Ottonel und den Pinot, 3 gute Weine – aber bessere sollten folgen.
Die Urwerk Weine waren keine Liebe auf den ersten Schluck
Weil wir doch schon so aufgeregt waren und C+J den Triebaumer nicht kannten schlugen wir gleich den weitesten Weg des Tages, die etwa 300 Meter zum Triebaumer ein. Wir verstrickten den Hausherrn in ein Fachgespräch und bekamen den Tipp doch mal im Pub Klemo in Wien vorbei zu schauen. Wir probierten von den herrlichen Urwerk Weinen. Die waren ehrlich gesagt keine Liebe auf den ersten Schluck, aber mittlerweile liebe ich sie. Wir probierten den Sauvignon blanc, den Traminer, den Blaufränkischen und den Syrah.
Nach diesem wieder einmal wunderbaren Weinerlebnis ging es weiter zum Schandl – man will ja dem Weingaumen keinen Kulturschock antun. Worauf also warten. Überhaupt bin ich ja der Ansicht, dass man die besten Weine nicht zum Schluss trinken soll. Diese Regel taugt was, wenn man 3 Achterln trinkt, wenn man aber ein wenig mehr kosten möchte halt ich das für Unfug. Deshalb, gleich weiter zu den nächsten guten: Beim Peter Schandl gabs gelben Muskateller, Blaufränkisch Kempfen und Pinot Noir Ritter. Alle natürlich wie erwartet super.
Dann brauchten C+J einen Kaffee. Den gabs in einer süßen kleinen Konditorei und die größte Megazimtschnecke gabs auch dazu.
Dann marschierten wir weiter zum Lehmann auf einen Schluck Pinot und den ersten Ausbruch. Beim Giefing, einem Geheimtipp von C+J, probierten wir den Pinot und den Shiraz. Und weil dann die alten Beinchen schon ein wenig müde wurden und wir gerne mal gemütlich sitzen wollten, schneiten wir nochmal beim Elfenhof rein, in die kuschelige Laube ganz hinten. Auf 4x4er Fly mit Blaufränkisch rose, Rubin classic, Rubin barrique und Ruster red. Wir machen das 2017 auf jeden Fall wieder! Danke Rust!
Bis die Ohren bluten
Den groß angekündigten DJ Chris im Seehotel wollten wir uns nicht entgehen lassen. Eine 80er Disco wenn man schon mal aus der Stadt rauskommt – das hörte sich nach richtigem Vergnügen an.
Was wir nicht ahnten: 80er stand scheinbar als Synonym für aktuelle Schlager und in einer Disco gibt’s auch wenn sie im legendären Rust ist, keinen Wein mehr. Deshalb ließen wir bei Andreas Gabalier und Cola Whiskey den Tag ausklingen. Wer mich kennt, weiß, dass nach 5 Minuten meine Ohren bluteten, da half selbst der ganze Four Roses nix. Und unerwartet früh war der Abend zu Ende.