15.7.2017, Tag 3 in Deutschkreutz.
Nach dem Frühstück, dem Bloggen des Vortages und einem kleinen Mittagessen beim Schreiner (Erdäpfelsuppe und Schnitzel) begaben wir uns um 12:00 wieder auf die Deutschkreutzer Wein-Piste. Es war sehr windig und es regnete immer wieder, eigentlich wars richtig frisch.
Zum Glück hatten wir hatten es nicht weit und schneiten gleich beim Nachbarn,
ins Weingut Weber,
rein. Der Betrieb bewirtschaftet 5h Rebfläche und wird im Nebenerwerb geführt. Im rustikalen Verkostungsraum gabs Blaufränkischen Classic. Der Chef, Thomas Weber selbst, war mit der Jugend im Keller anzutreffen, dort kamen wir in den Genuss von Fassproben vom Blaufränkisch Reserve 2015, was sonst. Der darauf folgende Cabernet Sauvignon Reserve 2015, eine wahre Tanninbombe, war ein gebührender Start in den Tag.
Keine 20 Meter weiter liegt das Weingut Artner.
Der Artner beliefert Rafaels Vinothek am Naschmarkt, von dort kennen wir seine Weine schon. Der Chef selbst, er schaut ein bissl aus wie der Wolfgang Böck, nahm sich viel Zeit für uns und erzählte stolz von seinem besonderen Gärverfahren, das ganz viel Frucht im Wein lässt. Der Blaufränkisch wirklich intensiv nach Kirsche, fast noch mehr als der Zweigelt. Der Cuvee Falcon – auch sehr fruchtig – ließ uns die Zeit vergessen und wir verpassten den Bummelzug.
Der Bummelzug konnte uns an diesem Tag nicht besonders gut leiden, Wir warteten bei viel Wind etwa 45 Minuten auf den nächsten. Derweilen war auch Gabi zu uns gestoßen, sie wollte den Nachmittag mit uns verbringen. Kaum war sie da, kam auch endlich der Bummelzug, leider total überfüllt. Doch Weintrinker halten zusammen und so rückten sie auch zusammen, damit wir drei uns noch reinquetschen konnten. Wir wärmten uns alle gegenseitig und nach etwa 15 Minuten stiegen wir bei Sonnenschein wieder aus.
Beim KK Kirnbauer war vielleicht was los!
Wir ergatterten 2 Gläser vom Blaufränkisch Classic, eh klar und erwischten die letzten 3 Stühle in der Sonne. Wir genossen das wirklich schöne Ambiente und den super Ausblick, den man von der Anhöhe aus über Deutschkreutz hatte. Günter brachte noch einen Blaufränkisch Gold für sich und einen Shiraz für mich, bis sich auf einmal große Aufregung breit machte: Die Kellertour startete und wir eilten zur großen Treppe mit dem Wahnsinns-Luster um nur ja nix zu verpassen.
Der Chef selbst führte routiniert mit lauter Stimme durch seinen sehr gepflegten Keller und verteilte an alle Interessierten eine Fassprobe vom (Überraschung) Cabernet Franc. Den hatten wir nicht erwartet. Er vermarktet ihn unter dem Label Phantom – ein opulenter Wein – Cassis, Nougat, viel Tannin. Er setzte sich lässig auf ein Weinfassl relativ weit oben und sprach zu seiner Fangemeinde. Über Kellerhygiene, darüber, dass er zu 80% die feine französische Eiche einsetzt, zu 15% die heimische und nur zu 5% die Amerikanische, wie auch hier beim Phantom.
Nachdem wir grad wiedermal den Bummelzug verpasst hatten, nahmen wir noch einen Phantom und warteten wieder 40 Minuten auf den nächsten. Zum Glück war diesmal genug Platz für uns und entlang der Lamas und Alpakas vom Gesellmann fuhren wir bis zum Strehn.
Der Strehn war schon leer gefuttert, wir staubten aber noch ein Grammelfettbrot ab und genehmigten uns dazu wieder den üblichen Blaufränkisch Classic. Wie wir schon vom Käsekurs wussten, vertragen sich Tannine und Salz nicht so gut und wir waren erstaunt, dass man es trotzdem anbot. Es passte tatsächlich nicht.
Günter brachte noch einen Pinot Noir für mich und einen Cuvee Pandorra für sich und wir setzten uns damit auf die Treppe vors Haus um nicht wieder den Shuttle zu versäumen. Und da war er auch schon.
Um uns den weiten Fussweg vom Hotel zurück in den Ort zu ersparen, überbrückten wir die Zeit bis zum Öffnen der Standln beim Igler Josef mit dem Jo Nr 1, eine Blaufränkisch Grand Reserve 2013.
Pünktlich um 18:00 saßen wir mit Pulled Pork Burger und Roastbeef Sandwich auf einem überdachten Platz. Gabi und ihre Freunde gesellten sich zu uns und es begann zu schütten und hörte nicht mehr auf. Nach einer seltsamen Begegnung mit der Dorfjugend, weiteren 4 Proben von Pfneisl, Grenzlandhof Reumann, Josef & Maria Reumann und nochmals Josef Igler traten wir unterkühlt den Heimweg an. Wir trafen auf den Schwager vom Bernhard Artner, den wir noch vom Vormittag kannten, hielten noch einen lustigen kurzen Schwatz und um 21:00 war der dritte Tag im Blaufränkisch Tag für uns vorbei.